Tesla Model Y Performance Facelift (Juniper): Er ist schwächer, aber schneller - wie geht das?

Mit der neuen Performance-Version wächst Teslas aufgefrischte Model-Y-Palette (siehe Video nach dem dritten Absatz) auf vier Vertreter und ist damit endlich komplett. Der sportliche Ableger des Elektro-SUV, dessen Facelift Kennern unter dem Codenamen "Juniper" bekannt ist, wurde nun offiziell vorgestellt. Bereits ab September 2025 liefert Tesla die ersten Exemplare aus.
Wie bereits vor dem Facelift verfügt das gut zwei Tonnen schwere Tesla Model Y Performance über einen zweimotorigen Allrad-Antriebsstrang. Auf dem Papier schrumpft allerdings die Leistung. Kam das stärkste Model Y zuvor auf 393 kW (534 PS), stehen nun 338 kW (460 PS) im Datenblatt. Besonders paradox: Selbst das zu den drei Standardvarianten gehörende Model Y "Maximale Reichweite Allradantrieb" ist mit 378 kW (514 PS) nominell stärker.
Dennoch gelingt dem neuen Model Y Performance das Kunststück, ein deutlich besseres Beschleunigungsvermögen als der Vorgänger und das Long-Range-AWD-Modell zu bieten. Von Null auf Hundert sprintet es in 3,5 Sekunden. Vor dem Facelift lag der Null-auf-Hundert-Wert bei 3,7 Sekunden, der normale Allradler braucht für die Übung 4,8 Sekunden. Das spricht dafür, dass es Tesla gelungen ist, den Antrieb über die Leistungselektronik spürbar zu schärfen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. Bei diesem Wert lag sie zuvor bereits; beim reichweitenoptimierten Pendant ist bei 201 km/h Schluss.
Ein Riesensprung gelingt dem Model Y Performance bei der Reichweite – trotz unveränderter Batteriekapazität von 75 Kilowattstunden netto. Sie beträgt nun 580 statt 514 Kilometer nach WLTP. Hauptgrund dafür sind neue Akkuzellen mit einer höheren Energiedichte und ein verbesserter Wirkungsgrad beim Antrieb. Gleichzeitig ist der Elektro-SUV nun windschnittiger designt als zuvor, was dabei hilft, den Energieverbrauch von 17,3 auf 16,2 kWh pro 100 Kilometer zu senken. Die Ladeleistung am Supercharger beträgt maximal 250 kW.
Die Performance-Variante übernimmt natürlich das neue Model-Y-Design mit – unter anderem – den durchgängigen Lichtleisten an Front und Heck. Hinzu kommen einige spezifische gestalterische Details, mit denen es sich von den leistungsschwächeren Modellgeschwistern abhebt. Dazu gehören die Frontmaske und die Heckschürze, die genau wie die Spiegelkappen großflächig in glänzendem Schwarz lackiert sind. An der Heckklappenkante befindet sich eine kleine Spoilerlippe aus Carbonfaser. Ein Performance-Emblem am Heck und eine passende Bodenbeleuchtung runden das äußere Erscheinungsbild ab.
Das neue Tesla Model Y Performance rollt auf 21-Zoll-Schmiedefelgen namens "Arachnid 2.0", die als Clou integrierte Aero-Leisten aufweisen. Dahinter verbirgt sich eine Bremsanlage, die mit rot lackierten Performance-Sätteln aufwartet. Das komplett neu entwickelte Fahrwerk arbeitet mit neuen Federn, Stabilisatoren und Buchsen und verfügt über einen neuen Steueralgorithmus für die adaptiven Komponenten. Damit soll sich das Fahrverhalten reaktionsschneller an die Bedingungen und die Befehle des Fahrers oder der Fahrerin anpassen. Über den Touchscreen lassen sich mehrere Fahrmodi auswählen, die sich auf das adaptive Fahrwerk, den Stabilitätsassistenten, die Traktion und den Antrieb auswirken.
Auch innen unterscheidet sich die Performance-Version von den anderen Model-Y-Varianten. Zur Serienausstattung gehören Sportsitze mit integrierten Kopf- sowie elektrisch verstellbaren Oberschenkelstützen, Carbon-Einlagen am Armaturenbrett und an den Türverkleidungen sowie Aluminiumpedale. Hinzu kommt ein größerer zentraler Bildschirm, der im Vergleich zu den Modellgeschwistern von 15,4 auf 16,0 Zoll zulegt und über eine schmalere Einfassung verfügt. Die Auflösung soll von der um 80 Prozent erhöhten Pixelanzahl profitieren.
Darüber hinaus sind natürlich jene Dreingaben an Bord, die das Model Y beim Juniper-Facelift von vornherein erhalten hat. Dazu gehören das Panorama-Glasdach mit Akustikverglasung über dem gesamten Innenraum, der Acht-Zoll-Touchscreen hinten sowie die elektrisch verstellbaren Sitze in der zweiten Reihe. Wie gewohnt bietet es kontinuierliche Over-the-Air Software-Updates und diverse Fahrassistenten, wobei Tesla das Paket weiterhin etwas großspurig "Autopilot" nennt.
Beim Preis gibt es einen spürbaren Aufschlag. Kostete das Model Y Performance vor dem Facelift 59.990 Euro, liegt der Basispreis künftig bei 61.990 Euro. Damit ergibt sich ein Aufschlag im Vergleich zum nächst teuren Modellbruder, dem erwähnten Model Y "Maximale Reichweite Allradantrieb", von 9.000 Euro.
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