Ogiers Wahnsinns-Comeback in Paraguay - doch die Gefahr lauert noch

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Ogier (Toyota) führt die Rallye Paraguay, zehnter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025, nach einer beeindruckenden Aufholjagd an, warnt jedoch davor, dass der Kampf um den Sieg noch längst nicht entschieden sei. Der achtmalige Rallye-Weltmeister hat sich am Samstag mit einer Serie von acht Bestzeiten in 13 Wertungsprüfungen von Rang acht an die Spitze gearbeitet und geht mit 10,3 Sekunden Vorsprung auf Hyundai-Pilot Adrien Fourmaux in den Schlusstag.
Sebastien Ogier glaubt, dass er den Sieg noch nicht in der Tasche hat Zoom
Ogier musste am Freitag einen frühen Rückschlag hinnehmen, als ihn ein Reifenschaden in der zweiten Wertungsprüfung mehr als 30 Sekunden kostete. Anschließend setzte der Toyota-Pilot alles auf eine Karte, entschied sich am Samstagnachmittag sogar für das Risiko, nur ein Reserverad mitzunehmen, und arbeitete sich sukzessive nach vorn.
Die Rallye-Führung übernahm Ogier in WP14, nachdem sein Titelrivale Kalle Rovanperä (Toyota) ebenfalls einen Reifenschaden am rechten Vorderrad hinnehmen musste. Der Finne reihte sich damit in eine lange Liste von Fahrern ein, die an diesem Wochenende von Reifenproblemen betroffen waren. Lediglich WM-Spitzenreiter Elfyn Evans (Toyota) blieb bisher verschont.
Adrien Fourmaux gibt den Kampf um den Sieg nicht auf Zoom
Trotz der starken Aufholjagd sieht Ogier den Gesamtsieg noch nicht als gesichert an. Am Sonntag stehen noch vier Wertungsprüfungen über insgesamt 80,1 Kilometer auf dem Programm. Der Franzose verweist auf das hohe Risiko durch die unbekannten Strecken und eine mögliche Wetterverschlechterung.
"Natürlich ist es schade, wenn ein Teamkollege einen Reifenschaden hat, so will man eigentlich nicht die Führung übernehmen", erklärte Ogier. "Aber wir sehen, dass fast alle Spitzenfahrer Probleme hatten. Seit unserem eigenen Reifenschaden haben wir alles gegeben und das Maximum herausgeholt, damit können wir zufrieden sein. Trotzdem ist der Kampf noch lange nicht vorbei. Morgen wartet die längste Schleife des Wochenendes, und wenn der Regen kommt, kann noch viel passieren."
Fourmaux gibt den Kampf nicht aufAdrien Fourmaux liegt mit seinem Hyundai weiterhin in Schlagdistanz und hofft auf seinen ersten Sieg in der Rallye-WM. Der Franzose führte die WRC-Premiere der Rallye Paraguay bis zur siebten Wertungsprüfung an, ehe ihn zwei Reifenschäden in Folge zurückwarfen.
"Ich bin eigentlich zufrieden mit dem Nachmittag", sagte Fourmaux am Samstag. "An einigen Stellen war ich bewusst konservativer unterwegs, um weitere Reifenschäden zu vermeiden, dadurch haben wir etwas Zeit verloren. Jetzt geht es darum, das richtige Maß zwischen Angriff und Risikomanagement zu finden."
Fourmaux kämpfte am Samstag zudem mit einem Problem am Dämpfer, hält aber dennoch Platz zwei. Sein Ziel für den Schlusstag ist klar: "Wir müssen auf jeder Prüfung 2,5 Sekunden auf Seb aufholen. Das ist eine Herausforderung, aber noch ist alles möglich. Die Prüfungen sind lang, und falls der Regen kommt, kann sich das Blatt schnell wenden."
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