KTM-Krise: Gerüchte über BMW-Interesse verdichten sich
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Das Schicksal von KTM , dem österreichischen Motorradhersteller mitten in einer schweren Finanzkrise, könnte sich in den nächsten Stunden klären. Für Dienstag, den 25. Februar, ist beim Gericht in Ried im Innkreis eine entscheidende Anhörung zur Zukunft der Marke anberaumt. Dabei werden die Gläubiger die Restrukturierungspläne des Unternehmens prüfen, die unter anderem eine Tilgung von 30 Prozent der Schulden bis Mai vorsehen. Dabei handelt es sich um einen Betrag von rund 580 Millionen bei einem Dispositionskredit von rund 2 Milliarden Euro, wovon mehr als die Hälfte Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind. Sollten die Gläubiger jeglichen Rettungsplan ablehnen, stünde KTM vor dem Abgrund einer endgültigen Insolvenz und einer möglichen Zerschlagung. In den letzten Stunden jedoch mehren sich die Stimmen, die eine Überlebenschance für den Konzern vermuten lassen.
Bis Dienstag, den 25., müssen alle potenziellen Investoren von KTM ihre Vorschläge beim Konkursverwalter einreichen, und viele sehen im indischen Partner Bajaj und im chinesischen Partner Cfmoto die wahrscheinlichsten „Retter“ der Marke, wenn auch mit der konkreten Möglichkeit, sämtliche Produktionsaktivitäten vom traditionellen Hauptsitz in Mattighofen weg zu verlagern, der in den letzten Wochen bereits von mehreren Entlassungswellen heimgesucht wurde. Allerdings hat das österreichische Oe24 auch die Hypothese eines möglichen Interesses von BMW geäußert, dem deutschen Automobilgiganten, der erst vor wenigen Jahren die schwedische Marke Husqvarna an KTM selbst verkauft hat. Auch BMW könnte nach der endgültigen Insolvenzerklärung eingreifen und eine Übernahme der Produktionsaktivitäten anstreben. Allerdings hat Ö24 selbst betont, dass in diesem Zusammenhang noch mehrere Schwierigkeiten offen sind, insbesondere im Hinblick auf die technische Zeitspanne, die erforderlich ist, bis die Führungsgremien von BMW und die institutionellen Aufsichtsgremien der Transaktion ihre Zustimmung erteilen. Um zu verstehen, wie viel Wahrheit tatsächlich an diesem angeblichen Interesse von BMW am Schicksal von KTM dran ist, müssen wir allerdings die nächsten Stunden abwarten.
La Gazzetta dello Sport