Elektroauto vs. Verbrennerauto: Welches bleibt häufiger liegen?

Aktuelle Daten bestätigen die höhere Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. In einem hochdynamischen Elektromarkt mit einer wachsenden Modellvielfalt wird die Entwicklung dieses Zuverlässigkeitstrends in den kommenden Jahren ein entscheidender Faktor sein.
Zu dieser Einschätzung kommt Deutschlands größter Auto-Pannenhilfe-Verband, der mit seiner Jahresstudie „ADAC Pannenstatistik 2025: Gewinner und Verlierer“ eine detaillierte Analyse der über 3,6 Millionen Pannenhilfeleistungen im Jahr 2024 vorlegt.
Dieser Bericht hebt einen Anstieg der Anrufe von Elektroautobesitzern um 46 % hervor, mit insgesamt 43.678 Pannenrufen im Jahr 2024. Der ADAC spielt diesen Anstieg jedoch herunter und betrachtet ihn als logische Folge der steigenden Zahl von Elektrofahrzeugen im Umlauf.
Für die Statistiker des Automobilclubs erweitert dieser Anstieg die Datenbasis, um die Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor genauer zu analysieren.
Und die ersten Ergebnisse sind aufschlussreich: Junge Elektroautos (zwischen zwei und vier Jahren) erweisen sich als weniger pannenanfällig als gleichaltrige Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Im Jahr 2024 lag die Pannenrate bei Verbrennerfahrzeugen zwischen zwei und vier Jahren bei 9,4 pro tausend Stück, bei Elektrofahrzeugen hingegen nur bei 3,8. Dieser Trend setzt sich bei vier Jahre alten Fahrzeugen fort: Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor gibt es 12,9 Pannen pro tausend Einheiten, bei Elektrofahrzeugen sind es 8,5. Der ADAC führt diese Verbesserung der Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen auf die Lösung anfänglicher Probleme seitens der Hersteller zurück.
Darüber hinaus analysiert die ADAC-Studie die Zuverlässigkeit modellspezifisch und liefert damit wertvolle Informationen für Gebrauchtwagenkäufer. Überraschenderweise hat Toyota in den letzten zwei Jahren unterdurchschnittlich abgeschnitten. An der Spitze der Modelle mit den meisten Pannen steht der Toyota C-HR (63,1 pro Tausend Stück), gefolgt von anderen Modellen der Marke wie dem RAV4, dem Yaris und dem Yaris Cross, die alle immer wieder Probleme mit der Starterbatterie haben. Toyota hat diese Probleme erkannt und behauptet, in neueren Fahrzeugen leistungsstärkere Batterien verbaut zu haben.
Im Segment der Elektrofahrzeuge weist der Hyundai IONIQ 5 aufgrund von Fehlern an der integrierten Ladesteuerung eine hohe Pannenquote (22,4 pro tausend Fahrzeuge) auf, die zu einer Rückrufaktion des Herstellers führte. Andererseits sticht das Tesla Model 3 mit einer Pannenrate von nur 0,5 pro tausend Exemplare als eines der zuverlässigsten Elektrofahrzeuge hervor. Unter den Verbrennerautos sind der Mini und der Audi A5 in puncto Zuverlässigkeit führend.
Die Studie zeigt, dass die 12-Volt-Starterbatterie weiterhin die häufigste Pannenursache darstellt und bis 2024 44,9 % der Pannenfälle sowohl bei Elektro- als auch bei Verbrennungsfahrzeugen ausmachen wird. Auch bei Elektroautos kommt es häufig zu Problemen mit der Bordelektronik, die oft mit der 12-Volt-Batterie selbst zusammenhängen.
Beim Motor und seiner Steuerung sind Elektroautos aufgrund ihrer einfacheren Konstruktion mit deutlich weniger beweglichen Teilen klar im Vorteil.
ABC.es