Karlsruhe ist Blitzer-Spitzenreiter: Hier zahlen Autofahrer am meisten

Foto: LeasingMarkt.de
Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören zu den häufigsten Verkehrsverstößen in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt war jeder dritte Verkehrstote zumindest zum Teil auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, setzen Städte vermehrt auf Blitzer und Messstellen – mit teils erheblichen Einnahmen aus Bußgeldern.
Die baden-württembergische Stadt Karlsruhe, Heimat des Bundesverfassungsgerichts, steht an der Spitze: Mit knapp 92 Euro Bußgeldeinnahmen pro Pkw und einer Dichte von rund drei stationären Blitzern pro 10.000 Pkw belegt Karlsruhe den ersten Platz. Insgesamt nimmt die Stadt jährlich 13 Millionen Euro an Bußgeldern ein. Damit rangiert Karlsruhe deutlich vor Hamburg und Berlin, die zwar höhere Gesamteinnahmen erzielen, aber aufgrund der deutlich höheren Fahrzeugzahlen im Pro-Kopf-Vergleich weiter hinten liegen.
Leipzig, Heimat des 5. und 6. Strafsenats des Bundesgerichtshofs, folgt mit durchschnittlich 83 Euro Bußgeld pro Pkw und Hamburg mit rund 58 Euro. In Hamburg summieren sich die absoluten Einnahmen auf stolze 47 Millionen Euro im Jahr. Zusammen mit Karlsruhe zeigt Leipzig, dass nicht nur Metropolen mit besonders hohem Verkehrsaufkommen hohe Einnahmen erzielen, sondern auch Mittelstädte mit dichter Überwachung weit vorn liegen können.
Mit neun Messstellen pro 10.000 Pkw führt Potsdam dieses Teil-Ranking klar an. Die Hauptstadt Brandenburgs rangiert damit weit über dem bundesweiten Durchschnitt von 3,69 Messstellen pro 10.000 Pkw. Für Autofahrer bedeutet dies bei Tempoversstößen ein besonders hohes Risiko, dass die zuständige Behörde sie erwischt.
Die nördlichste kreisfreie Stadt Deutschlands, Flensburg, sticht mit einem hohen Anteil mobiler Blitzer hervor. Pro 10.000 Pkw sind in der Heimat des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), das auch das FAER (Fahr-Eignungsregister – "Verkehrssünderkartei") führt, 0,44 Geräte im Einsatz – doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.
Obwohl Kritiker immer wieder die Finanzinteressen der Städte betonen, bleibt der Kernaspekt von Geschwindigkeitsmessungen die Verkehrssicherheit. Blitzer und Messstellen sollen dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten. LeasingMarkt.de-Geschäftsführer Martin Teichmann betont, dass Kontrollen dort stattfinden sollten, wo sie wirklich nötig sind – etwa an Gefahrenstellen.
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