Der VW-Konzern bringt bezahlbare Elektroautos auf den Markt


Noch handelt es sich bei der Enthüllung an der IAA in München um vier sogenannte «Show-Cars». Aber die elektrischen Kleinwagen-SUV aus dem Volkswagenkonzern sehen so seriennah aus, dass die Produktion der Fahrzeuge längst angelaufen sein dürfte.
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Die Modelle haben sehr viele Gemeinsamkeiten, sie unterscheiden sich nur im Detail und in ihrer Markenpositionierung. Alle vier Fahrzeuge dieser Stadt-Stromer-Familie werden in Spanien gebaut, ID. Cross und Skoda Epiq im Werk Navarra, Cupra und ID. Polo in Martorell. Sie sollen 2026 Weltpremiere feiern. Die Preise sind noch nicht bekannt, dürften jedoch jenseits von 25 000 Franken beginnen.
Der VW-Markenchef Thomas Schäfer will mit dem ID. Cross ein kleines SUV mit Elektroantrieb lancieren, das durch Technologien überzeugen soll, «die man eigentlich nur aus höheren Klassen kennt». Verbessert wurden Bedienbarkeit und Qualität. Auch hat sich die Marke für die Rückkehr von bekannten Modellnamen entschieden. Der ID. Cross ist somit die Elektrovariante des T-Cross. Auch der ID.2 kehrt als ID. Polo zurück, der künftige ID.3 dürfte bald als ID. Golf erscheinen.
Der neue kleine VW-Stromer dürfte sich als Serienmodell kaum noch vom ID. Cross Concept unterscheiden. Das Design wirkt klar und kraftvoll und soll auch bei allen künftigen VW-Modellen dominieren. Eher zu höheren Fahrzeugklassen passen die grossen 21-Zoll-Räder, die es vermutlich nicht in die Serie schaffen werden.
Dank einem 2,60 Meter langen Radstand liefert das äusserlich sehr kompakte E-SUV viel Raum auf fünf Sitzen sowie ein überdurchschnittlich grosses Kofferraumvolumen von 450 Litern. Neu ist für Elektroautos aus Wolfsburg ein 25 Liter grosser Stauraum unter der Fronthaube (Frunk), etwa für Ladekabel.
Das Antriebssystem wurde gegenüber den bisherigen ID-Modellen 3, 4 und 5 modernisiert und bietet nun 155 kW (211 PS) Leistung, die – auch das ist neu bei VW-Stromern – an die Vorderräder geleitet werden. Der Hersteller prognostiziert eine Reichweite von bis zu 420 Kilometern, ohne jedoch Aussagen zur Grösse des Akku-Pakets im Unterboden zu machen.
Mehr Platz, mehr Reichweite für die tschechische VarianteDer Skoda Epiq bietet als Alternative zum ID. Cross ein ähnliches City-SUV-Design mit klaren Linien und grosszügigen Flächen. Er ist mit 4,10 Metern etwas kürzer, verfügt jedoch über einen noch grösseren Kofferraum mit 475 Litern Volumen. Auch bei der prognostizierten Reichweite liegt der Skoda mit 425 Kilometern minim besser.
Der Innenraum des künftigen Epiq ist auf hohe Praktikabilität und die Bedürfnisse von Familien ausgelegt. Auch hier finden sich unter dem Mitteldisplay herkömmliche Tasten zur einfachen und raschen Bedienung.
Typisch für Skoda ist das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Hersteller kündigt Einstiegspreise im Bereich des gleich grossen Benziner-Modells Kamiq an. Dieses startet in der Schweiz allerdings derzeit bei knapp 31 000 Franken.
Der spanische E-Zwerg ist kein SUVEinen deutlich anderen Charakter zeigt der Klein-Stromer von Cupra. Bereits die deutlich geringere Bodenfreiheit des Raval offenbart, dass er die sportlichste Version des neuen Stadtwagens repräsentieren soll, die Emotionen anspricht. Der Raval ist mit 4,05 Metern Länge das kürzeste der vier E-SUV und mit 1,52 Metern Höhe auch das flachste.
Die spanische VW-Tochter zeigt an der IAA bereits die Serienversion des Raval, jedoch in Tarnbeklebung, um noch nicht alle Design-Details offenzulegen. Zu erkennen sind jedoch bereits eine tief herabgezogene Fahrzeugfront und ein markantes Heck mit Abrisskante.
Das Modell ist nach einem lebendigen Stadtviertel Barcelonas benannt, womit der Cupra andeuten soll, dass er vor allem als Stadt-Stromer dienen soll.
Die Produktion des Raval soll in den nächsten Monaten gemeinsam mit dem VW ID. Polo in Martorell starten, entsprechend könnte der Cupra der Wagen des Trios sein, der als erster auf den Markt kommt. Viel mehr Details gibt die spanische Marke vorläufig nicht bekannt.
Kai Pfaffenbach / Reuters
nzz.ch