Cupra Tindaya Studie: Futuristisches Design und fast 500 PS

Mit 4,72 Metern ist der Cupra Tindaya 20 Zentimeter länger als die aktuell größte Baureihe der Marke, der Terramar. Ein Hinweis, dass Cupra in Zukunft – nicht nur mit Blick auf den aktuell bis nach 2030 verschobenen US-Start – größere Modelle plant. Ein neues Topmodell könnte ein SUV-Coupé mit Crossover-Karosserie werden, wie am Tindaya zu sehen ist.
Die aktuelle Designsprache der Marke wurde behutsam weiterentwickelt. Die Tagfahrlicht-LED an der spitzen Front in Form der Nase eines Hais sind vertikal nebeneinander angeordnet, darunter sind die Hauptscheinwerfer in einer schwarzen Maske platziert. Das Concept Car verzichtet auf die Leuchteinheiten und zeigt hier ein Display mit verschiedenen Animationen.
Im Profil fallen die großen 23-Zoll-Räder und gegenläufig öffnende Türen mit fehlender B-Säule auf. Das Einstiegskonzept dürfte es nicht in einen Serien-Cupra schaffen. Ein Y-förmiges Strukturelement im Dach erinnert an die Wirbelsäule eines Lebewesens. Seitliche Öffnungen im Dach könnten eine Dachreling andeuten. Das Heck zeigt die neue, dreidimensionale Interpretation des LED-Lichtbands mit eingebetteten Rückleuchten und dem Modellnamen an den seitlichen Enden. Darunter ist der Markenschriftzug auf der Heckklappe zu sehen. Die Cupra-Logos an beiden Enden der Karosserie sind illuminiert.
Vier Personen finden im Cupra Tindaya Platz. Die Einzelsitze schweben über dem Boden. Sie sind an der mächtigen Mittelkonsole verschraubt, die sich bis in den Kofferraum zieht. Die wichtigste Person für Cupra ist jedoch der Mensch vorne links: "No Drivers. No Cupra" wird als Devise ausgerufen, die den Fahrer in den Mittelpunkt stellen soll. Das Lenkelement ohne Kranz zeigt Inspiration aus dem Rennsport und aus der Gaming-Szene. Dahinter zeigt ein gebogenes Display alle für den Piloten relevanten Informationen an. Weitere Inhalte werden auf Displays dargestellt, die in einem schmalen Band direkt unter der Windschutzscheibe angeordnet sind. Das erinnert an die neue Cockpit-Architektur von BMW, die parallel im Elektro-SUV iX3 Premiere feiert.
Einen großen Touchscreen-Monitor gibt es im Cupra Tindaya nicht. Zentrales Interaktionselement soll ein verglastes Prisma auf der Mittelkonsole sein, von den Designern "Juwel" genannt. Hier lassen sich auch drei Fahrmodi einstellen. Das "immersive Erlebnis" reduziert die Anzeigenvielfalt für volle Konzentration.
Der Modus "Fahrerlebnis" priorisiert Anzeigen für Geschwindigkeit und Fliehkräfte. Zudem gibt es die "vernetzte Erfahrung". In diesem Modus kann sich das Auto mit dem "Cupra Tribe", also anderen Fahrern der Marke und dem Hersteller, vernetzen. Gut möglich, dass dann künftig auch Angebote für Kaffeehausketten oder Geschäfte entlang der Route im Auto angezeigt werden.
Erstmals spricht Cupra bei der Studie Tindaya von der neuen Konzern-Architektur SSP (Scalable Systems Platform). Sie erlaubt batterieelektrische Modelle und serielle Plug-in Hybride. Der Tindaya ist ein derartiges E-Auto mit Range Extender (REEV). Für Vortrieb sorgen zwei Elektromotoren mit einer Systemleistung von 365 kW (496 PS). Der nicht näher spezifizierte Akku soll eine Reichweite von 300 Kilometern ermöglichen. In 4,1 Sekunden – und damit schneller als jeder Cupra zuvor – beschleunigt der Tindaya theoretisch aus dem Stand auf 100 km/h.
Auch ein 1,5 Liter großer TSI-Benziner ist an Bord. Er arbeitet als Generator zur Erzeugung von Strom, treibt nie direkt die Räder an. Damit steigt die Gesamtreichweite auf über 1.000 Kilometer.
Die Modellbezeichnung leiht sich der Cupra Tindaya vom gleichnamigen Vulkan auf Fuerteventura und dem Dorf an dessen Fuße. Die matte Lackierung in dunklem Grau an der Front der Studie soll den Atlantik vor der Insel symbolisieren. Die Farbe der Karosserie ändert sich zum Heck hin in Beige, was die Erde und die Berge an Land darstellen soll. Über den hinteren Rädern und am Heck wird Recyclingmaterial für die Karosserieaußenhaut verwendet, das optisch an Carbon erinnert.
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