Uber erwirbt einen 3-prozentigen Anteil an Lucid, um seine eigene Robotaxi-Flotte aufzubauen und Waymo und Tesla herauszufordern.

ROM – Uber investiert 300 Millionen Dollar in den amerikanischen Elektrofahrzeughersteller Lucid, um eine eigene Flotte von Robotaxis aufzubauen. Die Nachricht, die den Aktienkurs von Lucid zur Handelsmitte an der Nasdaq um fast 40% in die Höhe schnellen ließ, bestätigt das große Interesse am aufstrebenden Markt für autonom fahrende Taxis. Das zu Google gehörende Unternehmen Waymo ist derzeit führend, doch Tesla ist kürzlich in den Markt eingestiegen, was zeigt, dass der Robotaxis-Markt wahrscheinlich eines der wichtigsten Schlachtfelder zwischen den Tech-Giganten sein wird. Waymo wurde 2009 als internes Google-Projekt gegründet und unter Alphabet (der Muttergesellschaft des Internetgiganten) ausgegliedert. Heute betreibt Waymo mehr als 700 selbstfahrende Fahrzeuge in Städten wie Phoenix, San Francisco, Los Angeles, Austin und bald auch New York. Uber selbst ist eine Partnerschaft mit Google eingegangen, um fahrerlose Fahrten in Atlanta (Georgia) und Austin (Texas) anzubieten. In derselben Stadt startete Tesla im vergangenen Juni seinen Robotaxi-Dienst, allerdings mit einer noch begrenzten Flotte und in einem begrenzten Gebiet.
Ubers Investition in Lucid markiert jedoch eine Wende im Engagement des app-basierten Transportgiganten hin zu selbstfahrenden Diensten. Dies könnte den Wettbewerb im Robotaxi-Bereich weiter verschärfen. Im Rahmen der Vereinbarung wird Uber durch eine Kapitalerhöhung rund 3 % von Lucid erwerben und hat sich verpflichtet, innerhalb von sechs Jahren nach Produktionsstart in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 mindestens 20.000 autonome Fahrzeuge auf Basis des Lucid Gravity SUV zu kaufen. Diese Autos, die Eigentum von Uber sind und exklusiv über dessen Plattform genutzt werden können, werden in Zusammenarbeit mit dem auf selbstfahrende Software spezialisierten Startup Nuro speziell für die Plattform entwickelt. Lucid und Nuro testen bereits einen Robotaxi-Prototyp auf einer geschlossenen Rennstrecke in Las Vegas. Ziel ist es, sie bald auf den Straßen vieler amerikanischer Städte zu sehen.
repubblica