Stärker als das Tesla Model 3: Xiaomi erhält innerhalb einer Stunde 300.000 Vorbestellungen für sein erstes Elektro-SUV

Der chinesische Hersteller Xiaomi, bekannt für seine Smartphones und Elektronikprodukte, will sich auch in der Automobilindustrie etablieren. Die in Peking ansässige Marke hatte bereits eine vollelektrische Limousine, den SU7, mit sportlicher Linienführung auf den Markt gebracht. Die Vorfreude auf den ersten SUV, den YU7, ist groß, wie der Hersteller am Donnerstag, dem 26. Juni, auf dem sozialen Netzwerk Weibo bekannt gab. Innerhalb einer Stunde seien fast 289.000 Vorbestellungen eingegangen.

Zum Vergleich: Im Jahr 2016 verzeichnete Tesla für sein Model 3 innerhalb von weniger als 24 Stunden 115.000 Vorbestellungen, und zwar unmittelbar vor der Präsentation des Limousinen-Prototyps am 31. März 2016. Im Juli 2016 gab Tesla die Zahl von 373.000 Reservierungen an.

Der YU7, sein erstes Elektro-SUV, ist ein Fünfsitzer-Modell, das ab 253.500 Yuan (30.200 Euro) erhältlich ist und eine Reichweite zwischen 760 und 835 km bietet.

Dieses Modell wird als „luxuriöser Hochleistungs-SUV“ mit 690 PS, einer Höchstgeschwindigkeit von 253 km/h und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,23 Sekunden präsentiert.

Der Gründer und CEO der Gruppe, Lei Jun, sagte, er sei von der Kundenresonanz überrascht.

„Es ist verrückt. Innerhalb von zwei Minuten haben wir insgesamt 196.000 Vorbestellungen erhalten, von denen 128.000 verbindlich und nicht erstattungsfähig waren“, sagte er laut einem Video, das nach der Markteinführung des Fahrzeugs veröffentlicht wurde.

„Wir alle werden möglicherweise Zeugen eines Phänomens für die chinesische Automobilindustrie“, sagte er.

Der Tech-Gigant stieg letztes Jahr mit seiner Limousine SU7 in den Automobilmarkt ein. Die Marke plant zwar nicht, ein Modell in Europa auf den Markt zu bringen, doch gab es damals die Rede von einem weiteren Fahrzeug, um das Geschäft auf dem Alten Kontinent anzukurbeln, möglicherweise dem SUV YU7.

Dieses Modell bleibt jedoch im XXL-Format mit einer Länge von fast fünf Metern. Xiaomi konzentriert sich derzeit auf den chinesischen Markt und plant, ab 2027 den Rest der Welt, insbesondere Europa, zu erobern, heißt es in einem Artikel in Automobile Propre vom vergangenen März.

Das Interesse an den intelligenten Fahrfunktionen, die Xiaomi in seinen Modellen bietet, wurde durch einen tödlichen Unfall im März 2025 gedämpft, an dem die Limousine SU7 beteiligt war. Das Auto war vor dem Aufprall im assistierten Fahrmodus unterwegs. Bei der Tragödie kamen drei Studentinnen ums Leben.

Ministerpräsident Li Qiang signalisierte diese Woche seine Ambition, China zu einer „großen Verbrauchermacht“ zu machen, insbesondere durch die Stimulierung der Nachfrage nach Produkten mit hoher Wertschöpfung, wie etwa Elektrofahrzeugen.