Renault stellt seinen neuen elektrischen Twingo mit einer Reichweite von 260 Kilometern und einem Startpreis von 20.000 Euro vor.

Der Twingo ist zurück. Obwohl er seit Anfang 2024 nicht mehr im Renault-Sortiment war, präsentierte die Marke mit dem Diamantlogo bereits einige Monate zuvor eine Studie, die der finalen Version sehr nahe kam . Die vierte Generation, die am Donnerstag, dem 6. November, vorgestellt wurde, ist eine Hommage an den ersten Twingo von 1993 .
Die charakteristischen Designmerkmale des legendären Stadtflitzers sind nach wie vor vorhanden, mit seiner froschähnlichen Frontpartie, die ihm seine unverwechselbare Persönlichkeit verleiht, und seiner Minivan-Silhouette. Doch er präsentiert sich deutlich moderner, beispielsweise durch die LED-Scheinwerfer mit integrierten Blinkern im unteren Bereich oder den schmalen Kühlergrill, der nun auch das stilisierte, ausgeschriebene „Twingo“-Logo trägt, welches sich auch am Heck wiederfindet.
„Der Twingo ist eine Ikone, die wir alle kennen. Wir wollten diesen Designgeist einfangen, der auf den ersten Blick ein Lächeln hervorruft, und ein Auto im A-Segment entwickeln, weil die Welt mehr kleine als große Elektroautos braucht“, fasst Laurens Van den Acker, Designchef der Renault-Gruppe, zusammen.
Die Lichter, sowohl vorne als auch hinten, bleiben auch dann an, wenn die Scheinwerfer ausgeschaltet sind, „um die sofortige Erkennbarkeit des Fahrzeugs zu gewährleisten“, betont Renault.

Das Heckdesign des ersten Twingo wurde beibehalten, wobei die Aerodynamik durch eine Heckscheibeneinfassung und kleine Finnen, die über die schwarzen Bögen um die Rückleuchten hinausragen, optimiert wurde. Ein wesentlicher Unterschied zum ersten Twingo ist die vierte Generation mit vier Türen. Obwohl er weiterhin sehr kompakt ist, ist der Twingo der vierten Generation mit 3,79 Metern 17 Zentimeter länger als die dritte und 33 Zentimeter länger als die erste Generation. Der Stadtflitzer dürfte mit einem Wendekreis von 9,87 Metern weiterhin agil bleiben.

Im Innenraum finden Sie alle modernen Annehmlichkeiten, darunter ein 7-Zoll-Instrumentencluster und einen 10-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole. Wie bei allen aktuellen Renault-Modellen seit dem Mégane E-Tech läuft das System mit OpenR Link und integrierter Google-App.

Als Hommage an die erste Twingo-Generation finden sich im Innenraum Elemente in Wagenfarbe wieder, insbesondere die Zierleisten an den Vordertüren und, bei höheren Ausstattungsvarianten, ein Zierstreifen auf der Armaturentafel, der dem Beifahrer zugewandt ist. Ungewöhnlich ist die Position des Türgriffs am Ende der Armlehne.
Im Fond werden Fans des ursprünglichen Twingo die Rückkehr der verschiebbaren Rückbank mit 17 Zentimetern Verstellweg zu schätzen wissen. Sie verfügt über separate Sitze und Rückenlehnen, die sich in drei verschiedene Positionen neigen und anheben lassen – eine neue Funktion. So lässt sich der Platzbedarf der Fondpassagiere anpassen oder das Kofferraumvolumen auf bis zu 360 Liter vergrößern.

Ein weiteres nettes Detail für alle Nostalgiker: Die Lasche zum Umklappen der Rücksitze trägt die Aufschrift „It’s up to you to invent the life that goes with it“, den legendären Slogan des ersten Twingo. Zum Marktstart sind vier Farben erhältlich: Gelb, Rot, Grün und Schwarz.
Die größte Herausforderung für den neuen Twingo bleibt jedoch sein ausschließliches vollelektrisches Angebot, während das Vorgängermodell noch mit Verbrennungsmotor erhältlich war. Das Paket umfasst eine 27,5-kWh-LFP-Batterie mit einer angegebenen WLTP-Reichweite von 260 km. Renault betont, dass dies für den durchschnittlichen Arbeitsweg von 35 km französischer Autofahrer mehr als ausreichend sei, angesichts der Fahrzeuggröße, die nicht wirklich für lange Strecken ausgelegt ist.

Der 60 kW (82 PS) starke Motor erweist sich als ausreichend: „Für einen leichten Stadtflitzer (1.200 kg in der Basisversion Evolution) braucht es nichts Stärkeres“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Beschleunigung von 0 auf 50 km/h soll in 3,85 Sekunden erfolgen. Der Sprint von 0 auf 100 km/h fällt mit etwas über 12 Sekunden naturgemäß weniger dynamisch aus, und die Höchstgeschwindigkeit ist auf 130 km/h begrenzt, was dennoch Autobahnfahrten ermöglicht.
Beim Laden wird serienmäßig nur ein 6,6-kW-Wechselstrom-Ladegerät angeboten. Optional ist ein Upgrade auf 11 kW Wechselstrom und sogar 50 kW Gleichstrom-Schnellladung möglich, wodurch der Akku in etwa 30 Minuten von 10 auf 80 % geladen werden kann. Im Vergleich zum Vorgängermodell Twingo behält der Motor seine Leistung von 60 kW bei, bietet aber ein etwas höheres Drehmoment (175 Nm, 15 Nm mehr). Auch die Reichweite erhöht sich von 180 auf 260 km, während die Ladeleistung weiterhin auf 11 kW begrenzt bleibt.
Obwohl der endgültige Preis noch nicht bekannt gegeben wurde, versprach Renault einen Startpreis unter 20.000 €. Dies scheint zuzutreffen, dürfte aber recht nahe an diesem Betrag liegen und Kaufprämien noch nicht berücksichtigen. Berücksichtigt man beispielsweise den aktuellen Bonus , der voraussichtlich Anfang nächsten Jahres zum Marktstart des Twingo angepasst wird, könnte der Endpreis unter 17.000 € fallen.
Um Kosten zu senken, entschied sich Renault für eine beschleunigte Entwicklung dieses Modells in weniger als zwei Jahren. Das Programm begann im Technologiezentrum in Guyancourt und wurde anschließend vom Forschungs- und Entwicklungszentrum in Shanghai übernommen. Wie die Vorgängergeneration wird auch der neue Twingo im Werk Novo Mesto in Slowenien produziert. Dies soll ihm eine gute Umweltbilanz und damit den Ökobonus ( seit Juli letzten Jahres auch als „CEE-Bonus“ oder „Förderbonus für Elektrofahrzeuge“ bekannt) sichern.
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