Formel 1 - Wann f�llt die Entscheidung in der Causa Sainz? Termin f�r Williams-Verhandlung steht

Wie schon am Donnerstag vor dem Formel-1-Wochenende in Italien bekanntgegeben wurde, geht Williams gegen das Ergebnis des F1-GPs in Zandvoort vor. Das englische Team hatte von seinem 'Recht auf Neubeurteilung' Gebrauch gemacht und fordert, dass ein Vorfall rund um Carlos Sainz und Liam Lawson neu bewertet wird. Der Spanier hatte für diesen eine Strafe kassiert.
Während dem Wochenende in Monza blieb es allerdings von FIA-Seite ruhig in dem Fall. Erst am Dienstagabend trat der Motorsport-Weltverband in Aktion. Er bestätigte, dass der Antrag auf einen 'Right of Review' eingegangen ist, und verkündete einen offiziellen Termin für die Abhaltung der Verhandlung.
Carlos Sainz und Liam Lawson im Fokus: FIA-Anhörung am FreitagDemnach wird die Anhörung für die beiden involvierten Teams (Williams & Racing Bulls) am Freitag um 15:30 Uhr mitteleuropäischer (Sommer-) Zeit in einem Online-Meeting stattfinden. Wie bei Right-of-Review-Fällen üblich, ist diese Anhörung in zwei geplante Abschnitte aufgeteilt.
Zunächst soll in der Videokonferenz geklärt werden, ob überhaupt eine Neubeurteilung des Falles zugelassen wird. Der internationale Sportkodex der FIA fordert nämlich, dass eine Neubeurteilung nur dann möglich ist, wenn ein "signifikantes und relevantes neues Element" gefunden wird, das "zum Zeitpunkt der Entscheidung für die Parteien, die die Neubeurteilung beantragen, nicht verfügbar war". Diese Hürde erwies sich in der Vergangenheit für die meisten Neubeurteilungs-Anträge als zu hoch, weshalb viele erst gar nicht zum zweiten Teil übergingen.
Welche Beweiselemente Williams vorlegen kann, ist nicht bekannt. Falls die Stewards, die in Zandvoort das Urteil aussprachen, ein solches Element als vorhanden ansehen, würde erst in einem zweiten Abschnitt der Fall einer neuen Urteilsfindung unterzogen. Offiziell ist kein fixer Termin für diesen zweiten Part festgelegt, üblicherweise findet er aber direkt im Anschluss statt.
Zandvoort-Strafe wird angefochten: Um diesen Fall geht esSainz war beim Niederlande-GP für einen Zusammenstoß mit Liam Lawson bei einem Restart in Kurve 1 bestraft worden. Der Spanier hatte versucht, außen in der Tarzanbocht an dem Racing-Bull-Piloten vorbeizukommen, wo ihm Lawson keinen Platz ließ. Der Neuseeländer war der Meinung, dass dieser Sainz angesichts seiner Positionierung auf der Strecke nicht zustand. Eine Kollision, die beiden Fahrern einen Reifenschaden einbrachte und sie aus den Punkten warf, war die Folge.
Die Rennkommissare vertraten die Sicht von Lawson und sprachen in der Folge eine umstrittene 10-Sekunden-Strafe gegen Sainz aus, welche der Madrilene später im Rennen noch absaß. Dazu kamen aber auch zwei Strafpunkte in der FIA-Kartei. Es ist ausgeschlossen, dass die abgesessene Zeitstrafe (in welcher Form auch immer) irgendwie zurückerstattet wird - schließlich war sie ja während dem Rennen schon verbüßt worden.
Das Maximum, das sich Sainz und Williams von einer potenziellen Neubeurteilung also versprechen können, wäre wohl eine Reduktion oder Annullierung der Strafpunkte. Sainz steht inklusive seiner Zandvoort-Punkte derzeit bei vier Zählern in der FIA-Sünderkartei, er ist also nicht akut von einer Rennsperre bedroht.
Sainz hatte noch nach dem Zandvoort-Rennen den Dialog mit den Formel-1-Stewards gesucht und die Situation mit ihnen diskutiert. Aus diesem Zusammentreffen zog der vierfache Grand-Prix-Sieger die Schlussfolgerung, dass auch die Stewards ihr ursprüngliches Urteil anzweifelten. "Ich denke, sie haben kapiert, dass die Entscheidung nicht die beste war", zeigte sich Sainz überzeugt. Er erhofft sich aus dem Right of Review auch eine allgemeine Klarstellung zu den Racing-Guidelines in der Formel 1.
Welcher F1-Fahrer hat wie viel Strafpunkte? Das könnt ihr hier nachlesen:
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