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Stellantis' Aus ist es: Der Automobilriese beendet dieses Großprojekt

Stellantis' Aus ist es: Der Automobilriese beendet dieses Großprojekt

Stellantis hat eine Schockankündigung gemacht und den sofortigen Stopp eines Projekts formalisiert, das in diesem Jahr beschleunigt werden sollte.

Stellantis wirft das Handtuch. Der Automobilkonzern, zu dessen Marken Citroën, DS, Peugeot, Opel und Fiat gehören, hat angekündigt, ein Großprojekt zu beenden: die Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugen. Der französisch-italienisch-amerikanische Riese gab am 16. Juli, weniger als ein Jahr nach dem Rücktritt seines CEOs Carlos Tavares, offiziell die Aufgabe seines ehrgeizigen Wasserstoffprogramms bekannt. Dies ist ein schwerer Schlag für eine Technologie, die Hersteller und Kunden kaum überzeugen kann, und ein kalter Schlag zu einem Zeitpunkt, an dem Stellantis nach zahlreichen Rückrufen aufgrund von Motorproblemen seiner PureTech- und BlueHDi-Benzinmotoren sowie den Nachwirkungen des Takata-Airbag-Skandals bereits mit einem Vertrauensverlust der Kunden in Pkw zu kämpfen hat.

Stellantis schien bislang jedoch voll auf Wasserstoff zu setzen. Der Konzern hatte seine Werke im französischen Hordain und im polnischen Gliwice mobilisiert, um eine komplette Palette von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen zu entwickeln, die diesen Sommer unter dem Namen Pro One auf den Markt kommen sollten. Nicht weniger als acht Modelle waren geplant. Das erklärte Ziel war klar: die europäische Marktführerschaft in diesem Segment zu übernehmen.

Zu den Marken von Stellantis zählt Peugeot, das eine breite Palette an Elektro- und Hybridfahrzeugen auf den Markt gebracht hat, ein Markt, der als vielversprechender gilt als Wasserstoff. © Peugeot

Doch dieser Anspruch wurde durch die harten Marktrealitäten zunichte gemacht. In seiner Pressemitteilung nennt Stellantis „die begrenzte Verfügbarkeit der Wasserstoff-Tankinfrastruktur, die erforderlichen erheblichen Investitionen und die Notwendigkeit sehr hoher Kundenanreize“. Daher rechnet der Hersteller „nicht mit der Einführung wasserstoffbetriebener leichter Nutzfahrzeuge vor Ende des Jahrzehnts“.

Die unmittelbare Folge ist der Produktionsstopp des Nutzfahrzeugs Pro One, dessen Markteinführung in wenigen Wochen geplant war. Diese Entscheidung verdeutlicht vor allem die Grenzen des Marktes für Wasserstoffautos. Er bleibt ein Nischenmarkt, der durch intensive Lobbyarbeit auf europäischer Ebene gefördert wird, sich aber aufgrund fehlender Infrastruktur und erheblicher öffentlicher Investitionen nur schwer entwickeln kann.

Die Zahlen sind in der Tat erschreckend. Im Pkw-Segment schwächelt der weltweite Wasserstoffabsatz. In Frankreich waren im vergangenen Jahr nur 0,03 % der 1.718.417 zugelassenen Pkw wasserstoffbetrieben. Dies liegt an der Schwierigkeit, Ladestationen zu finden, aber auch an den erheblichen Anschaffungskosten, die rund 25 % höher sind als bei Elektrofahrzeugen – einer Technologie, die von den Verbrauchern ohnehin als teuer angesehen wird.

Diese Entscheidung wirft auch Fragen zur Zukunft von Symbio auf, dem im vergangenen Mai von Stellantis, Michelin und Forvia gegründeten Joint Venture zur Produktion von Brennstoffzellen. Die Gigafabrik in Saint-Fons, die bis 2025 jährlich 50.000 Einheiten produzieren soll, scheint gefährdeter denn je. Berichten zufolge laufen derzeit Gespräche zwischen den Aktionären, um „die Interessen von Symbio bestmöglich zu wahren“, so der Konzern in seiner Pressemitteilung. Diese Ankündigung folgt auf die Aufgabe eines anderen Unternehmens, nämlich Hyvia, einem Hersteller wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge. Hyvia, seit 2021 im gemeinsamen Besitz von Renault und dem amerikanischen Plug-Konzern, wurde Anfang des Jahres unter Konkursverwaltung gestellt.

L'Internaute

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