Elektroauto kaufen? Nein danke, sagen die Franzosen

Die Antwort scheint klar. Laut der jüngsten Deloitte-Studie zu den Erwartungen der Autofahrer für 2025 planen nur 9 % der Franzosen, in diesem Jahr ein Elektroauto zu kaufen – genau der gleiche Anteil wie 2024. Hybrid- und Verbrennungsmotoren gewinnen hingegen an Bedeutung. Diese Absichten spiegeln sich bereits in den Marktzahlen wider.
Laut AAA Data gingen die privaten Zulassungen neuer Elektroautos im Mai um 58 % zurück. Sie machen in Frankreich bereits nur 14 % der Neuwagenkäufe aus.
Der Preis bleibt zwar das Haupthindernis für den Kauf, doch es tauchen neue Hürden auf. 43 % der französischen Befragten sind besorgt über die Kosten für den Batteriewechsel – ein Anstieg um 4 Prozentpunkte gegenüber der vorherigen Studie – und über die Haltbarkeit (28 % der Befragten). Die Rückkehr eines großzügigeren Kaufbonus im Juli wird zwar wahrscheinlich nicht alle Probleme lösen, könnte den Trend aber möglicherweise etwas umkehren.
Käufer von Elektroautos sind tatsächlich bereit, etwas mehr zu zahlen als früher: 34 % von ihnen planen, mehr als 30.000 Euro für ein Elektroauto auszugeben. Deloitte weist darauf hin, dass hier ein potenzieller Massenmarkt besteht. Könnte dieser Trend dazu führen, dass 20.000-Euro-Modelle wie der Renault 5, der Citroën eC3 oder der BYD Dolphin Surf auf den Markt kommen?
Es ist jedoch fraglich, ob französische Marken davon profitieren werden. 55 % der Franzosen beabsichtigen, in diesem Jahr die Marke zu wechseln. Bei Elektrofahrzeugen achten sie viel stärker auf die Leistung des Autos als auf seine Herkunft.
„Die Verbraucher beginnen zu akzeptieren, dass ein Elektroauto legitim ist, auch wenn es von jemandem hergestellt wird, den sie bisher nicht kannten“, fasst Guillaume Crunelle, Partner für Automobile und Mobilität bei Deloitte, in Les Echos zusammen.
Der Kauf eines Fahrzeugs eines bislang unbekannten Herstellers, beispielsweise eines chinesischen Konzerns, stellt für Sie immer weniger ein Hindernis dar.
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