2,5 Milliarden Euro Strafe: Radare im Jahr 2024 weniger effizient, aber blinkende Autos auf Rekordniveau

2,5 Milliarden Euro: So hoch werden die Verkehrsstrafen in Frankreich im Jahr 2024 ausfallen, heißt es in der neuesten Ausgabe von Auto Plus, die am Freitag, dem 13. Juni, veröffentlicht wurde. Die Publikation basiert auf Berichten des Finanzministeriums und des Rechnungshofs. Ein Rekordniveau mit fast 500 Millionen Euro Mehreinnahmen im Vergleich zum Vorjahr . Doch Radarkameras sind nicht alles.
Wie viele Radargeräte gibt es in Frankreich? Insgesamt gab es Ende 2024 landesweit 4.753 Radargeräte – ein Rekordwert, wie das Magazin betont, 92 mehr als im Jahr 2023. Darunter befinden sich 252 Turm-Blitzer, darunter 135 zur Geschwindigkeitsüberwachung und 117 zur Überwachung von Rotlichtverstößen.
Die Zahl der Blitzer ist im vergangenen Jahr tatsächlich zurückgegangen: zwar immerhin 20,9 Millionen (mehr als 57.000 pro Tag), aber 3,75 Millionen weniger als 2023. Waren die Franzosen also vorsichtiger am Steuer? Nicht wirklich. Auto Plus erwähnt insbesondere böswillige Aktionen im Zusammenhang mit der Agrarkrise. So dauert es beispielsweise mehrere Wochen, bis mit Reifen abgedeckte Blitzer wieder in Betrieb genommen werden.
Noch überraschender: ein Wechsel des Dienstleisters, der für die Wartung der sogenannten „autonomen“ Radare zuständig ist, was deren Leistung beeinträchtigt hat. Diese mobilen Kabinen machen zwar nur 9 % der Flotte aus, aber ein Viertel der Blitze im Jahr 2023, wie das Magazin betont.
Radargeräte, die manchmal unscharf sehen: Die Konversionsrate (die angibt, wie viele Blitze tatsächlich zu einer Geldstrafe führen) lag bei 73,6 % für französische und 69,9 % für ausländische Kennzeichen. Laut Bercy hat sich die Anzahl der unbrauchbaren Fotos im Vergleich zu 2023 um weitere drei Prozentpunkte verschlechtert.
Infolgedessen hätten die Radarkameras im Jahr 2024 „nur“ 658 Millionen Euro eingebracht, 111 Millionen Euro weniger als erwartet. Diese schwache Entwicklung wurde durch mehrere andere Verkehrsstrafen, wie z. B. FPS (Falschparkgebühren), ausgeglichen. Da die gefürchteten blinkenden Autos mittlerweile in vielen französischen Städten unterwegs sind, wurden im vergangenen Jahr mehr als 16,3 Millionen FPS ausgestellt, 20 % mehr als im Jahr 2023. Die Einnahmen werden für 2024 auf 420 Millionen Euro geschätzt.
Letztendlich sind es die erhöhten Bußgelder (AFM), die den Großteil des Jackpots ausmachen: 1,412 Milliarden Euro, also 217 Millionen Euro mehr als erwartet. Die Berichte des Finanzministeriums und des Rechnungshofs liefern keine Erklärungen, aber Auto Plus vermutet, dass dies auf einen Anstieg der Bußgelder für unerlaubte Handlungen (AFD) um 30 % zurückzuführen sein könnte. Diese beliefen sich auf insgesamt 465.000, ein Anstieg von 30 % innerhalb eines Jahres. Diese Alternative zum Gerichtsverfahren kann schnell hohe Summen erreichen: 750 Euro beispielsweise für fehlende Versicherung.
Von diesen geschätzten 2 Milliarden Euro Einnahmen aus Verkehrsstrafen (ohne FPS) wird rund ein Drittel zur Rückzahlung der Staatsschulden verwendet, also 715 Millionen Euro im Jahr 2024.
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