Superbike WSBK - Reifenkonter nach MotoGP-Deal: Michelin schnappt Pirelli die Superbike-WM weg

Der Reifentausch in der Motorrad-Welt ist vollzogen. Während Pirelli die MotoGP übernimmt, beliefert Michelin ab 2027 die Superbike-WM.
Tobias Mühlbauer
Die beiden größten Motorrad-Wettbewerbe tauschen die Reifenlieferanten. Während Pirelli ab 2027 die MotoGP beliefern wird, schlägt nun Michelin zurück. Die Franzosen haben sich ab 2027 die Partnerschaft mit der Superbike-WM gesichert, wie die Dorna am Dienstag bekannt gab. Damit endet eine über zwei Jahrzehnte lange Ära von Konkurrent Pirelli.
Pirelli-Ara in der Superbike-WM beendet: Ab 2004 erster EinheitslieferantDie Italiener waren seit 2004 alleiniger Lieferant der Superbikes gewesen und hatten damit einen Motorsport-Trend begonnen. Als erste globale Rennserie setzte die WSBK auf Einheitsreifen. Mittlerweile ist dies in der Motorsport-Welt üblich. Nach 22 Jahren wird nun aber Konkurrent Michelin die Gummis liefern. Der neue Vertrag läuft von 2027 bis 2031.
Dabei stehen Nachhaltigkeit und Sicherheit im Vordergrund. Außerdem soll aus der Entwicklung der Reifen für den Rennsport auch die Serienproduktion profitieren. Ein Prinzip, das auch bereits unter Pirelli galt und die Seriennähe der Superbike-WM weiter unterstreichen soll.
Große Umstellung für beide Paddocks: Gegenseite Wechsel attraktiver?Wie in der MotoGP durch Pirelli wird auch in der Superbike-WM das gesamte Paddock durch einen Lieferanten versorgt. Dazu war Michelin in der Königsklasse im Gegensatz zu Pirelli nicht bereit gewesen. Nun werden die Franzosen aber auch die Supersport-WM, die Sportbikes und die Frauen-WM im Rahmen der Superbikes beliefern.
Damit steht für einen Großteil der Motorrad-Welt in der Saison 2027 eine große Reifenumstellung an. Einzig die Moto2 und Moto3 fahren bereits mit Pirelli-Reifen. Aufgrund des bevorstehenden Wechsels von Michelin zu Pirelli wurden die Superbike-Stars Toprak Razgatlioglu und Nicolo Bulega für Yamaha und Ducati wieder attraktive Optionen. Der Wechsel in die andere Richtung hingegen waren zuletzt wesentlich üblicher. Nun haben die Superbike-Hersteller noch einen Anreiz mehr, sich um Piloten aus der MotoGP zu bemühen.
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