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Maserati MCPura (erster Fahrtest): Fast alles bleibt beim Alten – zum Glück

Maserati MCPura (erster Fahrtest): Fast alles bleibt beim Alten – zum Glück

Maserati MCPura

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Maserati MCPura

Überspitzt gesagt ist am Maserati MCPura eigentlich nur der Name neu. Stört uns das? Nur auf den ersten Blick. Dann haben wir uns besonnen und uns vor unserem inneren Auge vorgestellt, was man an diesem traumhaften Sportwagen alles hätte verhunzen können.

Zum Glück haben sie es nicht gemacht: Der Dreiliter-Nettuno-V6 mit seiner motorsportlichen Vorkammerzündung ist noch ganz der Alte. 630 PS stark und 720 Nm an die Hinterräder schickend – ausschließlich an die Hinterräder. Klar hätte man einen kleinen E-Motor an die Vorderachse flanschen und so einen Allradantrieb simulieren können. Aber hätte dem MCPura das nicht einen großen Teil seiner Leichtigkeit geraubt? Schließlich beschleunigt er schon jetzt in 2,9 Sekunden von Null auf Hundert und rennt 325 km/h Topspeed (Cielo: 3,0 s; 320 km/h).

Ist es nicht Fluch und Segen der Menschheit zugleich, dass wir immer nach dem noch Besseren streben? Kann man nicht einfach mal zufrieden mit dem sein, was man hat – vor allem, wenn die Basis eine solch fantastische ist? Dann schauen wir doch einmal, was wir da haben: Jene Basis stammt aus der Feder des deutschen Maserati-Chefdesigners Klaus Busse und hat in den fünf Jahren seit der Premiere des MC20 nichts an Eleganz verloren. Auch nicht durch die neuen Front- und Heckschürzen im Stile des GT2 Stradale, die den MCPura nun zieren. Auch ein paar neue Felgendesigns hat man sich ausgedacht und das Lenkrad ist nun unten wie oben abgeflacht. Das war’s.

Wobei, nicht ganz … Im Innenraum durfte sich die Firma Alcantara austoben und das Individualisierungsprogramm Fuoriserie bekommt viele neue Optionen wie Effektlacke oder Interieur-Zusammenstellungen. Das Angebot des Infotainmentdisplays wurde um eine Datenseite, wie sie im GT2 Stradale eingeführt wurde, ergänzt. Optional ist jetzt eine Abrisskante im GT2-Stil zu haben. Den großen Schwanenhals-Heckflügel haben sie sich zum Glück gespart.

Hat sich auf der Straße auch etwas getan? Kurz gesagt: nein. Das alte MC20-Gefühl ist sofort wieder da. Fast als wolle er sagen: "Bleibt mir weg mit eurem prolligen Gehabe, ich bin ein Sportwagen, kein Hypercar." Klar hat er mehr als genug Leistung, um quer aus jeder Kurve herauszukommen und wie mit Zauberhand Gummi in Rauch zu verwandeln, aber will er das? Und viel wichtiger noch: Will sein Fahrer das? Hobbyrennfahrer und Eisdielen-Poser sind nicht sein Klientel. Der Maserati MCPura versteht sich als potenter GT; als Cruiser mit dem gewissen Schärfe-Kick.

So verhält sich dann auch jede Komponente des fahrerischen Gesamtkonstrukts: Alles ist geprägt von einer gewissen Grund-Gemütlichkeit, nur um dann rabiat zuzupacken, wenn es nötig wird. Die Lenkung etwa reagiert in ihrem Anlenkverhalten erstaunlich träge, nur um dann ab etwa 45 Grad Winkel plötzlich eine messerscharfe Rückmeldung zu liefern. Das Fahrwerk ist selbst in Sport nur dezent knusprig abgestimmt, während sie ihm im Normalmodus selbst diese kleinen Dämpferspitzen ausgetrieben haben. Der Sound geht im niedertourigen Alltag entspannt als dumpf grollend durch und wird erst mit steigender Drehzahl zu ebenjenem hochfrequenten Trompeten, das wir von einem Maserati kennen und erwarten.

Und eine Neuerung heben wir uns für den Schluss auf: Die Preise sind gesunken! Kostete ein MC20 zuletzt ab 247.500 Euro, so startet der MCPura bei 221.500. Der Cielo-Aufschlag beträgt 34.850 Euro.

auto-motor-und-sport

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