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Formel 1 - Gerichtsprozess deckt auf: So viel kassierte McLaren f�r ein einziges Rookie-Training

Formel 1 - Gerichtsprozess deckt auf: So viel kassierte McLaren f�r ein einziges Rookie-Training

Seit der vergangenen Woche läuft in London der Prozess zwischen McLaren und dem Indycar-Champion Alex Palou. Der vierfache Meister hatte 2022 ursprünglich einen Vertrag bei McLaren unterschrieben, doch der Wechsel zu den Papayas kam nie zustande und Palou blieb bei Chip Ganassi. McLaren fordert eine Entschädigung für den potenziellen Vertragsbruch.

Der Fall ist deshalb auch für die Formel 1 brisant, da Palou zwischenzeitlich Test- und Reservefahrer bei McLaren war und seiner eigenen Aussage zufolge ihm ursprünglich ein Formel-1-Cockpit versprochen worden sei. McLaren-CEO Zak Brown widerspricht diesen Darstellungen. Der Prozess deckt durch diese Verbindung aber Details aus dem Umfeld des derzeit amtierenden Weltmeister-Teams auf.

Ryo Hirakawa: Toyota-Fahrer zahlte 3,5 Millionen US-Dollar für McLaren-Training

Ein interessanter Punkt dabei wurde nun aus den Gerichtsakten offenkundig, wie das englischsprachige Motorsport-Magazine, das intensiv über die Verhandlungen berichtet, schrieb. Demnach ergibt sich aus diesen ein klares Bild darüber, wie viel Geld zum Teil für FP1-Einsätze auf den Tisch gelegt werden.

So wurden für den Einsatz von Ryo Hirakawa für McLaren beim ersten Freien Training in Abu Dhabi 2024 3,5 Millionen US-Dollar bezahlt. Das entspricht nach dem damaligen Kurs etwa 3,3 Millionen Euro. Der Deal umfasste sowohl den FP1-Auftritt als auch Testfahrten in älteren Boliden (TPC), um den Toyota-Werksfahrer und Le-Mans-Sieger darauf vorzubereiten.

In der Formel 1 ist es seit 2022 für jedes Team verpflichtend, in jedem ihrer Autos das Cockpit während einem ersten Training pro Saison anstelle des Stammfahrers mit einem Fahrer zu besetzen, der maximal zwei Grands Prix auf dem Buckel hat. Seit 2025 sind gleich vier solcher Rookie-Trainings vorgeschrieben - also zwei pro Auto.

Der eigentliche Sinn dahinter ist, dass so auch potenzielle Formel-1-Anwärter angesichts der strikten Test-Restriktionen etwas Erfahrung mit aktuellen F1-Boliden sammeln können. Mindestens 25 Superlizenz-Punkte muss ein Fahrer vorweisen können, um eine FP1-Session bestreiten zu dürfen. Im Gegensatz zu den 40, die für eine volle Superlizenz vorgeschrieben sind.

Zak Brown: Auch Lando Norris musste für seinen Platz bezahlen

In der Regel gehen die FP1-Trainingseinsätze an den Reservepiloten oder an einen Nachwuchsfahrer. Aber sie bieten natürlich auch die Gelegenheit, damit ordentlich Geld zu verdienen. Allein offizieller Junior eines Formel-1-Teams zu sein, kann in vielen Fällen mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden sein. Die genauen Summen gehen jedoch weit auseinander und sind unter Verschluss.

Zak Brown sprach ebenfalls im Rahmen des Palou-Prozesses davon, dass sogar Lando Norris in seinen Nachwuchs-Jahren für seinen Platz im Team bezahlt habe. Natürlich nur bis zu seinem Aufstieg zum Formel-1-Stammfahrer 2019.

Hirakawa nahm nicht nur mit McLaren im Vorjahr an einem Formel-1-Training teil, er saß auch in dieser Saison in Japan im FP1 hinter dem Lenkrad. Dort für Alpine. Hinter dem Einsatz für den Briatore-Rennstall, für den Hirakawa damals offiziell als Ersatzfahrer fungierte, werden ebenfalls kommerzielle Absichten vermutet. Der Einsatz auf dem anspruchsvollen Suzuka Circuit sorgte deshalb für viel Wirbel, da für ihn Rookie Jack Doohan pausierte, der anschließend kurz nach Beginn von FP2 einen schweren Unfall erlitt.

Hirakawa ist seit dem Bahrain-GP im April Ersatzfahrer bei Haas, die eine Partnerschaft mit seinem WEC-Arbeitgeber Toyota haben. Er absolvierte in diesem Jahr auch für das US-Team schon zwei Trainingssessions und wird in Mexiko und Abu Dhabi noch zweimal ins Auto steigen.

© Motorsport-Magazin

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