Motorrad. Ducati X-Diavel V4: ein explosives und sehr komplettes Modell

Es gibt Maschinen, die durch ihre Größe, ihre Leistung, ihr Image beeindrucken, und die Ducati X-Diavel ist ein bisschen von allem gleichzeitig. Dieses Motorrad hat bei seiner Markteinführung für viel Aufsehen gesorgt, aber es ist klar, dass es einen gewissen Erfolg erzielt hat. Für sie ist es an der Zeit, mit dem 170 PS starken V4-Motor einen Gang höher zu schalten.
Während Ducati schon immer für seine Sportmotorräder bekannt war, dringt die Marke nun in eine Welt vor, die nicht ihre eigene war: die der Cruiser und sogar Power Cruiser. Diese Maschinen sind im Wesentlichen zum Cruisen konzipiert und ziehen bei jeder Beschleunigung kräftig an den Armen.
Es ist ein Universum, das amerikanischen Marken zugeordnet wird, zunächst Autos und in jüngster Zeit Motorrädern. Offensichtlich ist die Ankunft der italienischen Marke in dieser Nische nicht unbemerkt geblieben. Die Diavel und später die X-Diavel, die in ihrer Haltung mit nach vorn gerichteten Füßen und ausgebreiteten Armen noch amerikanischer wirkte, wurden zunächst vom 1.260-PS-Zweizylinder angetrieben, doch im Jahr 2025 war es an der Zeit, auf den 170 PS starken V4-Motor umzusteigen, dem es nicht an Sensationen mangelt, auch wenn dieses Motorrad nicht allein durch seinen Motor beschrieben werden kann.
Ein explosiver MotorDer V4-Motor ist im Ducati-Sortiment wohlbekannt, da er im Sportmotorrad Panigale, im Streetfighter und natürlich im Bestseller Multistrada V4 zu finden ist. Es ist selbstverständlich, dass die X-Diavel nahezu die gleiche Leistung wie die Multistrada bietet.
Der große Unterschied liegt nicht in der Leistung oder gar im maximalen Drehmomentwert, sondern in der Tatsache, dass es 1.500 U/min niedriger bei 7.500 U/min anliegt und dass die Krone einen Zahn mehr hat, der einzig und allein dazu dient, uns heftiger zu katapultieren. Jetzt müssen wir nur noch den Fahrmodus wählen: Regen, Stadt, Tourismus oder Sport, wobei letzterer offensichtlich der geeignetste ist, da wir dieses Motorrad aus Spaß und nicht zum Broterwerb fahren.
Unter 4.000 U/min kommt der V4 nicht zur Ruhe. Das ist überraschend für einen V4, aber so ist es nun einmal, also bleiben wir bei dieser Geschwindigkeit, um ruhig dahinzufahren. Dies ist ein Niveau, mit dem wir uns wohlfühlen, insbesondere im Regen- oder Stadtmodus. Der Sportmodus ist der ausdrucksstärkste, insbesondere ab dem maximalen Drehmoment, zieht aber nicht an den Armen, wenn Sie sich nach vorne lehnen, da Sie durch den ausgehöhlten Sitz gut gestützt werden.
Es ist brutal, aber nie rau. Die Kraft ist nicht einschüchternd, auch wenn sie durch die Landschaften beeindruckt, die uns bei der kleinsten Drehung des Griffs entgegenspringen. Neben der mangelnden Robustheit einer solchen Maschine können wir vor allem das Fehlen einer Motorbremse beim Gaswegnehmen bedauern. Dieses Fahrrad ist dafür gemacht, auch in Kurven mit hoher Geschwindigkeit zu fahren, denn es liegt einwandfrei auf der Straße und lässt einen ziemlich großen Winkel zu, bevor es mit dem Ende der Fußstütze den Asphalt berührt.
Sehr komplette AusstattungLeistung ist gut, aber mit Kontrolle ist sie noch besser, und genau das ist eine der wichtigsten Verbesserungen der X-Diavel V4. Um den Aluminium-Monocoque-Rahmen und die große Einarmschwinge, die dem Fahrgestell eine bemerkenswerte Steifigkeit verleihen, herum befinden sich eine riesige 50-mm-Upside-Down-Gabel, Brembo Stylema-Monoblock-Bremsen und ein Stoßdämpfer mit verlängertem Hub.
Wir gewinnen an Präzision, aber auch an Sitzkomfort, ein Komfort, der in dieser Kategorie angenehm überrascht. So ausgerüstet lässt sich diese Ducati mit bemerkenswerter Wendigkeit handhaben, wohingegen ein amerikanisches Bike mehr Grip benötigt und oft eine weniger überzeugende Straßenlage aufweist. Trotz ihrer Größe und Fahrposition ist diese Maschine eine Ballerina. Ich übertreibe ein wenig, aber das ist die Idee, besonders wenn man die anderen Kreuzer kennt.
Abgesehen vom Fahrwerk fällt natürlich die gesamte Standardtechnik dieses Motorrades auf, die Griffheizung fehlt jedoch. Abschaltbare Traktionskontrolle, Anti-Wheelie, Launch Control für schnelles Starten, sehr gut funktionierender Up/Down-Shifter, Notbremslichter und sogar ABS-Kurvenbremse für verzweifelte Situationen.
Bei jedem Neustart ein LächelnDies sind bekannte, aber seltene Technologien in der Welt der Cruiser, egal ob Power-Cruiser oder nicht. Für Komfort sorgen ein Tempomat, beleuchtete Schalter und ein schöner, fast 7 Zoll großer TFT-Bildschirm, der perfekt lesbar ist. Abgesehen von ein paar störenden sichtbaren Anschlüssen ist das Gerät dieser Qualität von der italienischen Marke einwandfrei.
Es ist kein Fahrrad, mit dem man auf der Straße oder täglich zur Arbeit fahren kann, aber es zaubert einem jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht, wenn man wieder losfährt, und sogar in den Kurven, denn es schlägt sich in den Sequenzen ziemlich gut, es ist alles andere als lächerlich. Es ist eine Maschine, die Sie fahren können, und zwar mit einem explosiven Motor und einem effizienten Fahrwerk, sogar schnell. Lediglich die Bodenfreiheit setzt die Grenze, die aber nicht sofort kommt.
Es ist eine nutzlose Maschine und daher unverzichtbar, ein schönes Objekt, das dem Vergnügen dient und das man nicht an jeder Straßenecke findet. Die X-Diavel bleibt aufgrund ihrer Technologie, Leistung und ihres Fahrgefühls eine extravagante und hervorragende Maschine. Die Essenz des Power Cruisers, ein Master-Standard, der 29.990 Euro kostet.
Le Progres