MotoGP - �berraschende Trennung: KTM und Enea Bastianini verlieren MotoGP-Schl�sselfigur

Die ersten Monate auf der KTM RC16 verliefen für Enea Bastianini so gar nicht nach Wunsch. Im Vorjahr noch WM-Vierter und zweimaliger GP-Sieger, tat sich der ehemalige Ducati-Pilot plötzlich sogar schwer, überhaupt innerhalb der Punkteränge ins Ziel zu kommen. Erst mit dem Tschechien-GP vor der Sommerpause setzte ein deutlicher Aufwärtstrend ein, der am vergangenen Wochenende in Barcelona auf dem Grand-Prix-Podium endete. Der vorläufige Höhepunkt in Orange, auf den nun aber ein überraschender Rückschlag folgt.
Wie vor dem anstehenden MotoGP-Wochenende in Misano (12. - 14. September) bekannt wurde, hat nämlich Crewchief Alberto Giribuola seinen Posten bei Tech3 an der Seite Bastianinis mit sofortiger Wirkung aufgegeben. 'Sky Italia' hatte zuerst davon berichtet, am Donnerstag bestätigte Bastianini den Abgang seines Crewchiefs auf der offiziellen MotoGP-Pressekonferenz dann auch persönlich. Beim San-Marino-Grand-Prix wird Giribuola also nicht mehr in der Tech3-Garage an der Seite des 27-jährigen Italieners zu sehen sein.
Rätselhafte Trennung: Warum verlässt Alberto Giribuola KTM mitten in der Saison?Die genauen Hintergründe der plötzlichen Trennung blieben am Donnerstag zunächst unklar und auch in Misano vor Ort danach befragt, wollte Bastianini keine genauen Auskünfte geben. "Er hat sich entschieden, mein Team zu verlassen und sich persönlich zu verändern", hielt sich die 'Bestie' kurz und knapp und rückte auch auf erneute Nachfrage nicht wirklich mit Details heraus: "Die Entscheidung fiel im Gespräch mit KTM und kommt vielleicht von beiden Seiten."
Überraschend kommt die Trennung aber allemal, schließlich wechselt ein MotoGP-Fahrer im Regelfall das wichtigste Mitglied seines Teams nicht einfach mitten in der Saison und normalerweise schon gar nicht, nachdem erst wenige Tage zuvor das bislang beste Einzelresultat des Jahres eingefahren wurde. Außerdem hatte KTM Giribuola erst zum Jahresstart auf Wunsch von Bastianini zurück in die MotoGP geholt, nachdem das Duo schon bei Avintia (2021) und Gresini (2022) erfolgreich zusammengearbeitet hatte.
Wieso also diese plötzliche Trennung? Nun, laut Berichten von 'Sky Italia' und 'GPOne' soll es in den letzten Monaten wohl mehrfach zu Meinungsverschiedenheiten zwischen KTM und Giribuola auf technischer Seite kommen sein, was bei der Trennung eine Rolle gespielt haben könnte. Außerdem soll auch das Verhältnis zwischen Giribuola und Bastianini abgekühlt sein. Und dann könnte auch noch hinzukommen, dass Giribuola für 2026 bereits eine neue spannende Aufgabe gefunden zu haben scheint. Er wechselt im kommenden Jahr voraussichtlich zu Pramac, um dort neuer Crewchief von Toprak Razgatlioglu zu werden. Der Türke kann seinen langjährigen Crewchief Phil Marron laut 'GPOne' entgegen anfänglicher Überlegungen nämlich doch nicht in die MotoGP mitnehmen, Yamaha wolle lieber auf einen Anderen setzen - potenziell Giribuola. Marron wird stattdessen in der Superbike-WM bei BMW bleiben und dort künftig mit Danilo Petrucci zusammenarbeiten.
Bei KTM dreht sich das Personalkarussell derweil munter weiter. Nachdem man sich im Sommer 2024 nicht auf eine Vertragsverlängerung mit Technikdirektor Fabiano Sterlacchini hatte einigen können und sich wenig später freiwillig von Teammanager Francesco Guidotti trennte, verabschiedete sich erst vor wenigen Wochen auch der bisherige Motorenchef Kurt Trieb aus Mattighofen, um künftig für Honda arbeiten zu können. Nun also der nächste hochrangige Verlust, ob gewollt oder ungewollt.
Neuer MotoGP-Crewchief für Enea BastianiniDie große Frage, die sich nun natürlich stellt: Wird Bastianini durch den Crewchief-Wechsel mitten in der Saison zurückgeworfen? "Nein", ist sich die Startnummer 23 sicher. Warum? Ganz einfach: Wie Bastianini verriet, war Giribuola bereits am vergangenen Wochenende in Barcelona nicht mehr Teil seiner Truppe und das Resultat konnte sich dennoch mehr als sehen lassen. Entsprechend hoffnungsvoll zeigte sich Bastianini auch, mit seinem neuen Crewchief Xavi Palacin weitere Erfolge anschreiben zu können: "Er kennt mich sehr gut und weiß genau, was ich brauche. Wir sind beide hochmotiviert!"
In ganz anderen Gefühlswelten als Bastianini war zuletzt Ex-Teamkollege Francesco Bagnaia unterwegs. Selbst dessen neuer Stallgefährte und Rivale Marc Marquez leidet nun mit dem zweimaligen MotoGP-Weltmeister:
© Motorsport-Magazin
motorsport-magazin