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Koenigsegg Jesko Absolut: Schnellster Verbrenner auf der Viertelmeile

Koenigsegg Jesko Absolut: Schnellster Verbrenner auf der Viertelmeile

Seit Christian von Koenigsegg die nach ihm benannten Autos baut, stellen die schwedischen Hypercars in schöner Regelmäßigkeit neue Bestmarken auf. Der Jesko Absolut, eines der jüngsten Werke des skandinavischen Sportwagenbauers, wurde gar nur zu diesem einen Zweck erdacht. Und der Bolide liefert ab, nun schon zum wiederholten Male. Wie der Firmenchef höchstpersönlich auf seinen Social-Media-Kanälen mitteilt, hat sich der Koenigsegg Jesko Absolut die nächsten beiden Rekorde gekrallt.

Die jüngste Rekordjagd führte Test- und Entwicklungsfahrer Markus Lundh auf der Koenigsegg-Teststrecke im schwedischen Ångelholm durch – und das ziemlich erfolgreich. Die Viertelmeile überflog die schwedische Kombination in nur 8,88 Sekunden. Laut Koenigsegg eine neue Bestmarke für Autos mit Verbrennungsmotor; der bisherige Rekordhalter Dodge Challenger SRT Demon 170 brauchte für die Übung 8,91 Sekunden. Schneller sind hier nur Elektro-Hypercars wie der McMurtry Spéirling (7,97 Sekunden), der Rimac Nevera (8,25 bzw. 8,26 Sekunden) sowie der technisch eng mit dem Rimac verwandte Pininfarina Battista (8,55 Sekunden).

Zudem lag nach der halben Meile mit stehendem Start am Zielstrich eine Geschwindigkeit von 359,83 km/h an. Damit wollen die Schweden gar einen neuen Rekord für Serienautos aufgestellt haben. Eine Verifizierung ist hier schwierig, denn diese Kategorie ist nicht sehr gebräuchlich und wird von Autoherstellern und Tunern nur selten kommuniziert. Auf jeden Fall war der Jesko Absolut schneller als der Hennessey Venom F5, der es im Sommer 2024 bei dieser Übung auf 357,14 km/h gebracht hatte, woraufhin die Amerikaner einen Rekord für sich reklamierten. Allerdings gibt Koenigsegg bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt, welche Messtechnik beim Rekordlauf verwendet wurde und ob die Werte von unabhängiger Stelle überprüft wurden.

Bereits im Sommer 2024 hat der Jesko Absolut mit seiner Rekordjagd angefangen. Wie Koenigsegg damals bekannt gab, stellte das Hypercar auf einem Flugplatz in der schwedischen Stadt Örebro einen neuen Rekord in der Disziplin "0-400-0" auf. Lundh trieb den Jesko Absolut in den frühen Morgenstunden des 27. Juni in nur 27,83 Sekunden von null auf 400 km/h und bremste ihn zurück bis zum Stillstand. Damit war das Fahrer-Auto-Gespann fast genau eine Sekunde schneller als der bisherige Rekordhalter, den Koenigsegg bestens kennt: Es war der Regera aus eigenem Hause, der vor etwa einem Jahr an selber Stelle den Bestwert in dieser Disziplin vom elektrisch angetriebenen Hypercar-Rivalen Rimac Nevera zurückeroberte.

Bei seiner Rekordfahrt stellten Lundh und der Koenigsegg Jesko Absolut im Vorbeigehen drei weitere Bestmarken auf. Beschleunigung von null auf 400 km/h in 18,82 Sekunden, null auf 250 mph (402,34 km/h) in 19,20 Sekunden und null auf 250 mph auf null in 28,27 Sekunden. Hochoffiziell sind allerdings auch diese Rekorde nicht. Sie wurden bisher lediglich von den Zeitmess-Experten der Firma Racelogic verifiziert, nicht aber von einem unabhängigen Gremium wie dem Guinness-Weltrekord-Komitee oder der Weltmotorsportbehörde FIA.

"Dieser Rekordlauf hat die Genauigkeit der simulierten und berechneten Leistung des Jesko Absolut bestätigt, was uns großes Vertrauen in seine Fähigkeit gibt, auf Anhieb das schnellste, vollständig homologierte Serienfahrzeug der Welt zu sein", sagte damals Firmenchef und -gründer Christian von Koenigsegg. Was automatisch bedeutet, dass die Schweden weiterhin die 300-mph- (482,8 km/h) oder 500-km/h-Marke ins Visier nehmen. Bis dahin müssten noch die passenden Reifen entwickelt, getestet und genehmigt werden, ergänzt von Koenigsegg. Zuvor ließ er bereits verlauten, dass das Unternehmen sich niemals bemühen werde, "ein schnelleres Serien-Straßenfahrzeug herzustellen – niemals". Heißt: Entweder es gelingt Koenigsegg mit dem Jesko Absolut, die von den Schweden schon lange angepeilten Tempoziele zu erreichen. Oder es gelingt nie.

Um das Vorhaben zum Erfolg zu führen, greift der Absolut auf einen Aerodynamik-Trick zurück. Im Vergleich zur anderen Jesko-Variante mit dem Beinamen "Attack" fehlt beim Absolut der mächtige, schwungvoll gebogene und mehrteilige Heckflügel. Stattdessen beruhigen zwei von F-15-Kampfflugzeugen inspirierte Flossen ohne weitere Hilfe den Luftstrom im Heckbereich.

Und nicht nur das: Jedes Oberflächenelement des Jesko Absolut wurde so konstruiert, dass es den Luftwiderstand und die Turbulenzen rund um das Hypercar reduziert und gleichzeitig die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten erhöht. Die heckseitige Haube zeigt sich verlängert, die Hinterräder tragen eine Abdeckung, die Bodenfreiheit ist geringer und an der Front gibt es weniger Luftein- und -auslässe sowie -leitelemente. Ergebnis sind eine deutlich geringere Stirnfläche als beim normalen Jesko und ein Luftwiderstands-Beiwert von nur 0,278.

Antriebsseitig greift der Absolut auf die vom Jesko Attack bekannte Technik zurück. Bedeutet beim Motor: Das maximal 8.500 Touren drehende Flatplane-V8-Triebwerk mit fünf Litern Hubraum und doppelter Turboaufladung leistet 1.622 PS und liefert höchstens 1.500 Newtonmeter; allerdings nur, wenn es mit E85-Bioethanol gefüttert wird. Auch das eigenwillige, mit sechs Kupplungen arbeitende Neungang-Getriebe übernimmt der Absolut vom Standardmodell.

Es gibt aber auch konstruktive Unterschiede zwischen den Modellvarianten. Die vorderen Radaufhängungen bauen kompakter, weshalb das Targadach nun unter der vorderen Haube verstaut werden kann. Zudem ist das Fahrwerk hinten weicher abgestimmt, was dem Absolut mehr Fahrkomfort verleihen soll. "Der Absolut fühlt sich beim Fahren sehr natürlich an", sagte Testfahrer Markus Lundh einst über den ersten gebauten Jesko in der Highspeed-Spezifikation. "Durch das nahtlose Schalten, ob hoch oder runter, geht alles viel schneller."

Die Koenigsegg-Kundinnen und -kunden können sich also entscheiden, ob sie ihren Jesko in der rennstreckenfokussierten Attack-Version oder in der Absolut-Variante haben wollen. Die Preise für einen Koenigsegg Jesko liegen bei etwa drei Millionen Euro, wobei – abhängig von den Sonderwünschen der jeweiligen Kundschaft – nach oben kaum Grenzen gesetzt sind.

auto-motor-und-sport

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